#6 Alan Ibrahimagic, Europameister-Macher dank Familienrat

Shownotes

“Ich hör’s mir nicht an, ich war ja bei der Aufnahme dabei.” Das sagt Alan Ibrahimagic beim Einsteigen ins Auto, nachdem wir den Podcast aufgenommen haben. Und meint es sicher ernst. Wen man auch fragt: Der trockene Humor und seine sachliche Art zeichnen den Coach aus. Top-Schiedsrichter und Ex-Teamkollege Benni Barth, Europameister Oscar da Silva oder College-Talent Declan Duru erzählen aber auch, was sie an Alan Ibrahimagic neben trockenem Humor schätzen.

Deutsche Trainer haben es schwer in der Basketball-Bundestrainer, findet der Diplom-Kaufmann Ibrahimagic, und fordert mehr Vertrauen der Klubs in die eigenen Leute. Ob er nicht das ein oder andere Angebot aus der BBL hatte? “Nein.” Junge deutsche Spieler haben es, ähnlich wie Trainer, schwer, sagt Ibrahimagic, und begründet, warum er sich wünscht, dass junge Spieler von Schiedsrichtern anders behandelt werden.

Er kennt die jungen Spieler wie kein anderer, denn er arbeitet seit 2012 hauptamtlich als Nachwuchs-Bundestrainer für den Deutschen Basketball Bund (DBB). Zuletzt errang er 2024 mit der U18 den Europameistertitel und ein Jahr später bei der Weltmeisterschaft Silber mit den gleichen Jungs.

Im selben irrwitzigen Sommer 2025 folgte dann noch die Universiade und dieses Turnier der Herren, an das wir uns so gerne erinnern, dieser rauschhafte Lauf durch Finnland und Lettland, die Eurobasket. Alan hat eigentlich schon abgesagt, dort als Assistent dabei zu sein. Aber schließlich reist er am Ende der Vorbereitung doch zur Mannschaft, weil Chefcoach Alex Mumbru ihn unbedingt dabei haben will. Möglich machen das Sohn und Tochter Ibrahimagic, denn sie überstimmen im Familienrat Mama Ibrahimagic.

Ein grandioses Glück für den deutschen Basketball, denn unmittelbar vor Turnierbeginn erkrankt Headcoach Mumbru schwer und der dritte Assistent Ibrahimagic übernimmt. An sich soll er die Truppe nur ein paar Tage betreuen, aber letztlich macht der Mann, den vor dem Turnier nur wenige kannten und der beinahe nicht dabei gewesen wäre, die Nationalmannschaft zum Europameister 2025.

Coach Ibrahimagic erzählt in dieser Folge, wie es genau dazu kam? Dass auch er nicht genau wusste während der EM, wie es Coach Mumbru geht und inwiefern immer die Angst um den Kollegen mitschwang? Warum Phrasen wie “von Spiel zu Spiel denken” unbedingt nötig sind, um den Druck eines Turniers zu verkraften.

Was ihm als “Europäer durch und durch” an der Euro League missfällt.

Dass selbst ein super ehrgeiziger Nationalspieler Partien der Euro League nicht mit voller Energie zu Ende spielt, weil zwei Tage später ja schon das nächste Match ansteht. Und fünf Tage später das Übernächste.

Viele Talente zieht es derzeit ans College, weil die US-Unis mit enorm viel Geld locken, aber Alan ist nicht bang, dass das der Bundesliga und dem deutschen Basketball auf Dauer schadet. Der Talentpool, auch für die Qualifikations-Fenster, sei groß genug und nur Frankreich könne da mithalten.

Ibrahimagic erläutert, warum Zuhören im Jugendbereich so essentiell ist. Dass er sich nicht anmaßt, frühzeitig einem Spieler den Traum vom Profi auszureden.

Der Coach erzählt auch, wie er nach dem Ende des Jugoslawienkriegs mit seiner Familie damals die neue Heimat Berlin verließ und nach Australien ging.

Und er sagt, ob man von dem DBB-Geld leben kann oder er einen Zweitjob braucht?

All das hört ihr in dieser Folge von “Kurz und Knapp - Der Basketball Podcast”. Wer mich unterstützen mag: Bitte teilt den Podcast in euren Chatgruppen und lasst eine Bewertung und ein Abo da. Vielen Dank!

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.